KKL Spezial
Gute Nachbarschaft zur Kernkraft
(Artikel aus dem Mitteilungsblatt der Gemeinde Leibstadt - September 2013)
Viele Leibstadter sind mit dem Kernkraftwerk Leibstadt, dem KKL, gross geworden. Die Dampffahne gehört zum Alltag und fällt meist nur dann auf, wenn sie mal nicht da ist. Seit nahezu 30 Jahren beherbergen wir bereits als Standortgemeinde diese in der Öffentlichkeit oftmals umstrittene Anlage. Nicht erst seit Fukushima kämpfen wir gemeinsam mit dem Image, realisieren zusammen Projekte und profitieren beide vom guten Verhältnis zueinander. Dazu treffen sich regelmässig Vertreter der Gemeinde und des KKL oder der Axpo, um sich auszutauschen und künftige Aktivitäten zu besprechen.
Die Kernkraft ist für die Schweiz die wichtigste Energiequelle nach der Wasserkraft. Dr. Andreas Pfeiffer, Kraftwerksleiter des KKL, blickte beim vergangenen Gespräch mit Gemeindeammann Christian Burger erwartungsvoll in die Zukunft: „Die Leistungsfähigkeit der Anlage konnte im vergangenen Jahr um weitere 30 Megawatt gesteigert werden, was Strom für zusätzlich über 45‘000 Haushalte bedeutet. Dies vor allem durch technische Modernisierungen und Verbesserungen in der Effizienz der Anlage.“
„Für uns ist erst Halbzeit“, weiss Andreas Pfeiffer, „und wenn alles nach Plan verläuft, wird das KKL weitere 30 Jahre zuverlässig Strom liefern.“ Zur Halbzeit ist auch ein Generationenwechsel bei den Mitarbeitern im Werk bereits voll im Gange. Manche der ca. 540 Arbeitsplätze sind zurzeit doppelt belegt, denn ein Teil der langjährigen Mitarbeiter ist kurz vor dem Ruhestand. Sie geben ihr Wissen, ihr Können und vor allem die über lange Jahre gesammelte Erfahrung an den Nachwuchs weiter.
„Die stärkste Innovationskraft sind die Mitarbeiter“, erklärt Andreas Pfeiffer. Die Kompetenz und gesammelten Erfahrungen zu erhalten und weiterzureichen ist sein oberstes Ziel. Kein Wunder, dass die besten Verbesserungsvorschläge aus den eigenen Reihen kommen: Das Patent auf die aerodynamische Optimierung des Kühlturms konnte beispielsweise mittlerweile auch an andere Unternehmen im Kraftwerksbereich verkauft werden.
Christian Burger unterstreicht, dass das KKL als Arbeitgeber und Steuerzahler für Gemeinde und Region zugleich auch wichtiger Auftraggeber für viele ansässige Firmen ist. Über ordentliche Ausschreibungen werden sehr häufig Unternehmen aus Leibstadt und Umgebung mit der Ausführung verschiedenster Bau- und Instandhaltungsarbeiten betraut.
Ganz allgemein ist das Umfeld der Kernenergie in der Schweiz seit dem Unfall in Fukushima noch anspruchsvoller geworden und die Strombranche befindet in einem schwierigen marktwirtschaftlichen Umfeld. Dies spürt vor allem auch die wichtigste Aktionärin des KKL, die Axpo.
Im Hinblick auf die Zukunft des KKL stehen für den Kraftwerksleiter überdies die Sicherheit der Anlage sowie die Stärkung der Akzeptanz der Kernenergie bei Politik, Behörden und Öffentlichkeit im Mittelpunkt. Dabei spielt die Standortgemeinde eine zentrale Rolle. „Wir freuen uns, dass wir mit Leibstadt einen anspruchsvollen, aber zuverlässigen und fairen Partner haben“, so Pfeiffer.
Gemeindeammann Burger betonte: „Die guten Beziehungen werden auch künftig gepflegt und im Sinne eines gutnachbarschaftlichen Miteinander und Füreinander weiter vertieft.“ Christian Burger bekräftigt „Unser Bestreben ist es - wie in jeder guten Beziehung - Differenzen durch Respekt und gegenseitiges Verständnis sachbezogen und zügig zu lösen.“
Als nächstes, grösseres Projekt konnte man sich nach intensivem Austausch auf den gemeinsamen Ausbau und die gemeinsame Bewirtschaftung der ARA Leibstadt einigen. Die Planung wird in den nächsten Monaten unter Führung der Gemeinde beginnen. Kleinere gemeinsame Aktionen sind in der Planung und werden bei nächsten Gesprächen konkretisiert.
Unsere Gemeinde darf also auch weiterhin auf eine gute Nachbarschaft mit dem KKL setzen und sich auf gemeinsame Projekte und Aktionen freuen.
(Dieses Firmenporträt erschien im September 2013 im Mitteilungsblatt der Gemeinde Leibstadt und spiegelt die damalige Situation wieder. Angebot, Leistungen und Fakten können sich zwischenzeitlich geändert haben.)